...und wie wir uns interobjektiv zu Festen und Konsum zwingen lassen.
Die Feiertage sind vorüber und das gute neue Jahr steht vor der Tür – wo wir uns natürlich wieder jede Menge Vorsätze machen und uns als obligatorisches Fastenmonat den Jänner aussuchen, weil wir uns von dieser üppigen Zeit erst erholen müssen. Aber wenn ich mich so umhöre, kommt es mir vor als würden viele sich schon garnicht mehr auf diese Zeit freuen – inklusive mir. Wir wissen, dass es in den Kaufhäusern gestopft voll ist, vor und nach dem 24. Dezember, dass alles nur auf Konsum ausgerichtet ist. Denn es wird ja erwartet ein Geschenk zu haben oder etwas schenken zu müssen. Dass man fast jede Woche vor Heilig Abend auf Weinachtsfeiern eingeladen ist, die doch zeitweise lustig sind, doch uns zusammen mit den Vorbereitungen in einen Stress vor Weihnachten stürzen. Wir müssen Geschenke kaufen, das Essen zubereiten, Kekse backen, den Weihnachtsbaum kaufen, schmücken und aufbauen, uns von den Alkoholeskapaden auskurieren.
Jeder macht es, doch keiner ist so richtig zufrieden damit – da denk ich mir doch: Warum machen wir es dann ? Es ist ja schon eine kleine logistische Planung, wie bei einem Festival, ein bis zwei Vorbereitung für einen, bzw. drei Tage und auch wenn man als einzelner keine Lust drauf hat, man wird ja doch angehalten mitzumachen, es sei ja schließlich Tradition. Doch Traditionen sind lediglich nur Events oder Gepflogenheiten, die über einen längeren Zeitraum bestehen, nichts weiter. Nur der lange Zeitraum heißt ja nicht, dass etwas Gut ist oder auf Dauer bestehen wird. Kennt ihr noch das ewige römische Reich ? Haha, Spaß beiseite.
Wir haben nur das Problem uns aus der Komfortzone herauszubewegen und anders zu denken, als wir es immer gewohnt sind. Und es gehört auch eine Prise Mut dazu, dass man sagt: Ich mach da nicht mehr mit.
Apropos: Ich mach da nicht mehr mit, bin aus der „Gang“ der Weihnacht ausgetreten. Das Christkind war vor der Haustür und ich hab gesagt: Nä, schenk dein Zeug Leute die es brauchen. Und warum?
Hol dir ein Bier, eine Tafel Schokolade, MDMA, oder was auch sonst noch deinen Dopamin und Serotoninlevel anhebt, denn ich zeige dir die Blase mal von außen. Kein wirklich neuer Input, denn du hast dir sicher einiges schon selbst gedacht und wolltest es nicht aussprechen, oder hast es getan und bist angeeckt. Aber trotzdem etwas, was deine Mauern der Komfortzone ein bisschen erschüttern lässt. Spoiler voraus: Nicht Angst bekommen: Zuerst der bad Shit, dann der good Shit.
Die Heuchelei Gutes zu tun
Wenn du vielleicht meinen Artikel „Über mich“ gelesen hast, wird dir auffallen, dass ich sehr pragmatisch denke (was Emotion aber nicht ausschließt, wie oft behauptet) und ich Heuchelei auf Teufel komm raus nicht mag. Natürlich eigentlich heucheln wir nicht, denn wenn wir etwas gutes tun meinen wir es auch so, NORMALERWEISE. Aber es geht darum, dass es exakt zu diesem Zeitpunkt erwartet wird und den Rest des Jahres nicht. Denn: In dieser „heiligen“ Zeit, tun wir so, als wären wir die besten Menschen, in diesem Monat öffnen wir die Augen und haben eine Scheinachtsamkeit entwickelt, die uns zu großen Spendern machen, zum St. Martin, der die Kleidung teilt, weil man das ganze Jahr nicht daran denkt. Somit ist dieser interobjektive Druck (also der Druck, der von mehreren Personen gemacht wird, aber nicht von jedem Einzelnen befürwortet wird) auch einmal nicht schlecht – immerhin tut sich da wenigstens was. Doch es ist mehr ein „du musst“ als eine Entscheidung aus eigenen Stücken.
Wir Menschen sind im tiefsten Inneren empathische Wesen, sonst würde ja die zwischenmenschliche Kommunikation nicht funktionieren. Allerdings spüren wir fast immer nur einen Handlungsbedarf, wenn es uns direkt betrifft , lebenskritisch ist, oder in unserer Sichtweite stattfindet. Wenn vor deinen Augen ein Unfall stattfindet wirst du instinktiv helfen, oder helfen wollen, auch wenn du dir denkst du machst was falsch (machst du nie, etwas zu tun und zumindest die Rettung zu rufen ist IMMER besser). Es betrifft deine direkte Umgebung im Sichtbereich. Naja, denkst du, warum machen wir das nicht bei Obdachlosen ? Weil es keine lebenskritische Situation ist, auch wenn er oder sie direkt vor uns sitzt. Zudem haben wir leider auch teilweise organisierte Bettelei, und wir uns dann denken: Hat er oder sie es wirklich verdient? Das Geld geht ja schließlich großteils an die Organisateure. Wieder ein Dilemma, wo wir besser nichts tun als etwas Falsches. Zugegeben, ich gehöre auch dazu, deshalb versuche ich mit den Leuten wenigstens zu reden, um mehr darüber zu erfahren oder ihnen je nach Tagestemperatur eine adäquate Mahlzeit dazulassen. Blöd nur: Mit der Geste kommen sie langfristig aus der Situation nicht raus.
Viel Schlimmer ist allerdings die versteckte Armut, also diejenigen, die sich z.B. den Strom am Ende des Monats nicht mehr leisten können und eher im Kerzenschein Neujahr feiern, auch wenn sie arbeiten gehen wird das Weihnachtsgeld oft verwendet Schulden abzubezahlen. Oder Familien, die ihren Kindern und sich selbst auch unterm Jahr keine neue Kleidung kaufen können. Ja das ist auch wenn man Mindestsicherung oder staatliche Hilfe bezieht oft schwer, selbst wenn die Eltern berufstätig sind. Meistens ist es auch, wie heutzutage bei 41% Scheidungsrate auch nur ein Elternteil und dann wirds nochmals schwieriger.
Und was machen wir ? Wir haben unseren Soll im Dezember erfüllt, deshalb denken wir den Rest des Jahres auch wenig daran anderen zu helfen. Auch weil es heutzutage selbst für die Mittelschicht schwierig ist, die Kosten zu bezahlen. Da denkt man ja logischerweise erstmal an sich. Das Geld führt mich zu
Die Heuchelei des Schenkens
Gut, hier is es auch weniger Heuchelei, denn wir schenken ja oft weil wir es möchten. Heuchelei wird auch als „die Vortäuschung nicht vorhandener Gefühle“ gedeutet. Dennoch möchte ich diese Überschriften belassen, denn auch wenn wir es im direkten Akt des Schenkens im Inneren fühlen, dem anderen eine Freude machen zu wollen, ist es ja im Großen und Ganzen der Tradition geschuldet aufgezwungen. Du MUSST jemand anderen beschenken. Geschenke als Akt der Wertschätzung sind ein super Mittel, es zeigt, dass man als Mensch etwas wert ist und auch als wertvoller Mensch verstanden wird. Der Wert des Gegenstands ist hiervon aber nicht von Bedeutung, sondern der Wert der Geste und der Wert, was diese Person für UNS bedeutet. Wir haben zu sehr vergessen was Wert bedeutet – weil wir es eben nur als monetären Wert lernen. Darum werden in der Vorweihnachtszeit die Kaufhäuser und Amazon regelrecht gestürmt, um noch alles für das Fest zu bekommen. Der Streik beim Versandhändler hat mittlerweile schon Tradition würde ich sagen, denn vor den Feiertagen wird Akkord gearbeitet, der Druck noch rechtzeitig zu kommissionieren, verpacken und versenden steigt – auch bei unseren Postboten. Weiters im Handel steigt der Druck, wo jeder froh ist, wenn diese Weihnachtszeit endlich vorbei ist. Und dann kommt der 27. mit Lockangeboten, wo natürlich wieder der Andrang groß ist und Mitarbeiter wieder hohem Druck ausgesetzt sind – nur für den Konsumenten, der sein Geld hier meiner Meinung nach zum Fenster rauswirft.
Schenken hat für uns durch Weihnachten eine falsche Erwartungshaltung hervorgezaubert, denn wir erwarten uns immer ein supertolles Geschenk, weil es halt so Brauch ist und sind dan enttäuscht, wenn diese Erwartung nicht eintrifft. Es muss einen hohen Wert haben, denn sonst ist man dem Schenker ja auch nichts wert.
Die Heuchelei des Feierns und Zusammenkommens
Solange es den Menschen gibt, solange feiert er auch schon. Feiern gibt uns das Gefühl etwas gemeistert zu haben und gibt uns die Belohnung danach. Es ist ein Come Together mit unseren Freunden und Verwandten, einfach um Spaß zu haben und das Leben zu feiern. Auch ich bin gerne unter Leuten und unter der Familie, aber was mir sauer aufstößt ist nicht das Punschkonzentrat sondern, unser Herdentierverhalten wenn es um die vorweihnachtliche Feier geht. Ich habe selbst am Christkindlmarkt arbeiten dürfen, Respekt vor den Standlern und generell der Gastronomie, die den Troubel aushalten. Aber seitdem weigere ich mich auch Weihnachtsmärkte zu besuchen, die nurmehr auf Masse, Fressen und Saufen aus sind. Man hat keinen Platz, eine Tasse zurückzubringen dauert gut zwanzig Minuten und die Preise sind einfach zu teuer. Das schafft mir kein Weihnachtserlebnis, sondern eher ein Gefühl von Stress und das meine Geldbörse ein Loch bekommen hat.
Das geht doch stressfreier, gemütlicher und günstiger in dieser „besinnlichen“ Zeit, wo komischerweise jeder mehr Stress hat, als im restlichen Jahr. Die gemütlichen Abende und Tage können im Freundes- und Familienkreis stattfinden, was dem geforderten Zusammensein ja nachkommen würde. Je größer die Familie wird, desto komplizierter wird das Setting, in dem die Weihnachtstage stattfinden. Ihr kennt sicher das Gefühl, die Familie einladen zu müssen, auch wenn man Teile davon nicht leiden kann. Und das ist ja auch normal – Wir sind Menschen mit individuellen Vorlieben und Erfahrungen, persönlichen Meinungen und Eigenschaften. Diese können nicht immer auf Harmonie treffen. Warum muss man das genau zu diesem „harmonischen“ Fest aufzwingen?
Noch dazu der Stress den man hat wenn man am 24. im engsten Kreis, am 25. zu Familie A und zu 26. bei Familie B fahren muss, bzw. die Familienmitglieder verköstigt. Klar man macht es vielleicht auch gern – aber nur weils dazugehört? Warum teilt man es nicht im Jahr auf und macht das mal ein bisschen harmonischer ?
Da hat der Aix aber ganz schön abgelästert, was ? Aber so bekomm ich das Jahr für Jahr mit und es kommt mir so spanisch vor dass ich „La gente esta muy loca ?“ sage.
Natürlich ist es mir auch klar, dass es Familien/Personen gibt wo das wirklich ein schönes Fest ist, die genau auf den Wert der Person und nicht aufs Geschenk machen, die ihre Großfamilie so mögen wie sie sind und gern Zeit mit ihnen verbringen. Keine Frage – das ist super ! Ich will euch nur anstupsen die Dinge, die wir machen, weil man es so macht einfach mal zu hinterfragen und euch selbst zu reflektieren.
Hier unser Jahr in Festlichkeiten, an die wir „hinarbeiten“ und andere Entscheiden lassen, was wir machen müssen. Es steckt immer die Intention dahinter etwas zu konsumieren oder zu kaufen. Ziemlich gut gefüllt, oder ? Noch dazu kommen Feiertage der Landespatrone in Österreich, Feste wie Sommersonnwende und der Urlaub. Vielleicht ist auch deswegen der Sommer und Spätsommer freigelassen, da hier sowieso Geld ausgegeben wird.
Wer sich wundert warum bald schon die Osterdeko in den Regalen steht, genau deswegen, weil der Konsum vorrangig sein soll. Doch wir stehen da drüber, nicht wahr ?
Wir können unsere eigenen Entscheidungen treffen !

Was ich mir 2020 von uns wünsche
Schenken, weil der Mensch dir es wert ist oder schenke, um zu teilen
…und nicht weil man es muss. Entgehe dem Konsumzwang im Jahr. Wie oben gezeigt, wird das ganze Jahr nicht nur zu diversen Events das Schenken und Konsumieren vorausgesetzt, sondern wird auch in den Medien und der Werbung fest propagiert. Klar, die Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund und nicht das sinnhaftige, ehrliche Schenken als Aufmerksamkeit. Das finde ich grundlegend eine falsche Ansichtsweise. Schenken soll von einem selbst ausgehen, weil man dem anderen eine Freude machen möchte, und das muss nicht zwingend an einem Tag stattfinden. Meistens schenken wir Menschen etwas, um uns zu bedanken, weil sie uns geholfen haben. Seltener machen wir uns Gedanken etwas zu schenken im Sinne von: etwas zu teilen. Wir sind oft zu festgefahren in dem Gedanken, dass jemand ja auch nichts für uns getan hat und deshalb schenken wir nichts. Wir erwarten immer eine Gegenleistung. Doch die Gegenleistung was du erhältst ist nicht immer materiell, die kann auch nur ein einfaches Danke sein, oder der Tag für den Menschen, der dadurch schöner gemacht wird. Freu dich für andere, denn für sie warst du zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein Retter in der Not, oder sie haben nicht mit der Güte eines Menschen gerechnet. Wenn du mit dir selbst im Reinen bist, kannst du mehr auf andere achten, denn du bist mit dir und deiner Umgebung zufrieden. Wenn du das nicht kannst, frage dich wovor du Angst hast, was dich in deiner Umgebung aufhält. Wenn du darauf Antworten hast, versuche sie zu lösen. Am Wichtigsten dabei ist wieder einmal die Empathie und die Fähigkeit dich in andere reinzuversetzen. Frage dich, wenn du die beschenkte Person wärst, was würdest du empfinden? Und halte den Gedanken fest. Du wirst deine Tat mit ganz anderen Augen sehen.
Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun
Lasst uns in der heutigen, schnellebigen Zeit ist die Achtsamkeit auf ein Miteinander wieder stärken. Du wirst schnell sehen, dass, sobald das neue Jahr beginnt jeder wieder in den gewohnten Trott verfällt. Der Motor des Jahres läuft langsam an und spätetens im Februar wird man wieder dem Standard nachgehen. Die Kunst dabei ist die Welt jedes Jahr anders zu sehen, klar haben wir manche Dinge, die immer gleich ablaufen, wie die Zeit, wo wir aufstehen oder zu Bett gehen, mal als einfaches Beispiel. Doch dazwischen finden sich immer Lücken, wo wir aus den Scheuklappen ausbrechen können und nicht nur auf uns, sondern auf andere Schauen. Die Armut, die Hilfsbedürfdigkeit ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, wie wir an der Floskel „Wie geht’s dir?“ „Gut“ erkennen können. Wir brauchen uns auch nicht dafür zu schämen, dass es uns schlecht geht, das Leben besteht immer aus einem Auf- und Ab und das erlebt jeder Mensch auf diesem Planeten. Nur in unseren Köpfen ist verankert, dass wir nach außen den Schein des „perfekten Lebens“ wahren müssen. Bullshit, denn das ist wieder Heuchelei. Nun, es mag zwar nicht immer passend sein, sich komplett zu öffnen und jemanden die Probleme anzuvertrauen, doch sei in gewissem Maße ehrlich.
Wenn du auf die Frage „Wie geht’s dir?“ z.B. antwortest „Naja, derzeit nicht so gut, ich habe Probleme in der Familie.“ wird der Zuhörer, dank der Empathie sicherlich sagen: „Kann ich dir dabei helfen?“ Es ist nie falsch Hilfe anzunehmen, wir verweigern sie zu oft aus Scham, bauen eine Mauer um uns rum, weil wir ein Problem mit dem Vertrauen haben. Deshalb meine Bitte: Sei wieder authentisch und versuch dich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, wenn es ihm schlecht geht. Das ist der beste Trick Verständnis aufzubauen und das erleben zu können, was der andere fühlt.
Du hast sicherlich auch Leute in deinem Umfeld die mehr Nehmen als Geben. Eine gepflegte Freundschaft lebt aber von beidem – einer Gegenseitigkeit gebraucht zu werden und füreinander da zu sein. Das schließt die Familie mit ein. Natürlich gibt es längere Phasen von Trauer, Mies drauf zu sein und den Fokus nur auf die eigenen Probleme zu legen. Sei dir aber stets bewusst: Diejenigen, die sich um dich in dieser schwierigen Zeit bemühen freuen sich auch wenn das wieder zurückgegeben wird, wenn es ihnen einmal schlecht geht. Unsere Gesellschaft lebt von Nehmen UND Geben, der Gesetzmäßigkeit der Reziprozität. Und wir haben alle jemanden, oder haben jemanden in unserem Leben gehabt, der mehr nimmt als gibt, den man mit keinem Rat und keiner Tat weiterhelfen kann. Wenn du im Inneren fühlst, dass dir diese Person nur Energie raubt, nur wenn du an sie denkst, ist es besser für dich den Kontakt entweder zu reduzieren, oder vielleicht ganz zu kappen. Den Körper und Geist kann man sich wie eine Batterie vorstellen, diese füllst du mit Aktivitäten, die dir Spaß machen, mit Menschen, die du magst, mit Ruhe und Zeit für dich. Und diese wird auch entleert von Personen, die diese Energie nur nehmen, von Stress und Hektik, von erschütternden Ereignissen. Du kannst nur soviel Energie hergeben, wie es dein überschüssiger Level erlaubt, andernfalls kratzt es an deiner Substanz und du wirst von den anderen aufgebraucht. Deshalb – Umgib dich mit Menschen die dir gut tun. Mit Menschen die dich als Person schätzen und achten, mit denen deine Batterie voller wird. Und das nicht nur zu Weihnachten – sondern im ganzen Jahr.
Leg dich nicht auf Tage und Daten fest, du regelst dein Leben !
Nimm dir Zeit für dich
Nach dieser hektischen Zeit wird es wieder einmal Zeit, sich um dich zu kümmern. Es ist nicht immer leicht, vor allem in Partnerschaft oder Familie, sich mit sich selbst, und zwar nur mit sich selbst zu beschäftigen. Das heißt nicht 5 gegen Willie zu spielen oder die Katze zu streicheln, sondern das zu tun, was dir Spaß macht und du ins Grübeln kommst. Du kannst Erlebtes revue passieren lassen, dich an schöne und schlechte Zeiten erinnern. Letztere verdrängen wir nämlich sehr sehr gerne und bauen eher eine Mauer drum rum, als uns damit zu beschäftigen und diese aufzulösen. Dieses eingemauerte, schwere Paket schleppst du immer mit dir rum, löst du es aber auf wird sie dein neutraler Begleiter, der zu deinem Leben dazugehört und dich auch zu dem macht, wer du heute bist. Du hast vielleicht in der Weihnachtszeit viel für andere getan, auch wenn es dir schlecht gegangen ist. Vielleicht hat dich der Besuch bei der Familie wieder aufgebaut, oder auch nicht. Nun, jetzt ist die Zeit für dich gekommen. Du kannst lachen, weinen, zu einer guten Musik tanzen, all das ist zum Teil meditativ – du kommst wieder zu dir selbst und kannst deine Gedanken ordnen. Für mich gehört z.B. das Schreiben dazu. Wenn du deine Gedanken geordnet hast, geh weiter und schaffe dir Zufriedenheit, lerne dich zu akzeptieren als der Mensch, der du bist. Du musst keinem da draußen was beweisen und dich von der Gesellschaft in ein anderes Licht rücken zu lassen. Jeder hat Talente und Fähigkeiten, die ihn einzigartig machen. Finde diese heraus und lerne diese als Teil deiner Person zu akzeptieren.
Und ganz wichtig: Seid ihr in einer Familie, seid ehrlich zu Partnern und Kindern – Ihr braucht auch mal Zeit für euch und sie müssen das lernen zu verstehen. Und du natürlich auch, wenn Partner oder Kinder mal allein sein wollen.
Authentisch Gutes tun
Wir haben uns ja in der Zeit, wo es von uns erwartet wird, unseren Soll getan Gutes zu tun und den Menschen zu helfen, richtig ? Ähm, nein. Denn warum wird das nur auf einen Zeitpunkt im Jahr begrenzt, frage ich mich ? Die erste Aktion, die man tun kann ist etwas von seinem Geld für andere herzugeben, die es dringender benötigen.
Doch auch Spenden ist schon schwer geworden, wie schon erwähnt. Machmal fließt viel in die Verwaltung von Organisationen und der Spender will ja nur dass sein Geld direkt ankommt, verständlicherweise. Und die Suche nach einer, für einen vertrauenswürdigen Spenderorganisation ist den meisten zu zeitintensiv. Dennoch habe ich 2019 unzählige gute Aktionen und „goldene Seelen“ , wie ich sie nenne kennenlernen dürfen, die sich tatkräftig für diejenigen einsetzen, die es nicht so toll im Leben haben, sei es Mensch oder Tier. Also es gibt viele viele Menschen, die helfen wollen, nur wir bekommen nicht soviel davon mit. Ich selbst habe einen Menschen betreut, der gesundheitliche Probleme hat, zudem Schwierigkeiten eine Wohnung zu finden, aber dennoch sowas von fleißig und zuvorkommend ist, bewundernswert. Ich habe ihn bei vielen Terminen begleitet und geholfen und als er mir seine Schulden zeigte, hab ich ihm 500€ überwiesen, um einen Teil überbrücken zu können, denn was nutzt mir Geld, wenn andere es eher benötigen, als ich ? Da ich mir viel Zeit für mich nehme und mich akzeptiere, wer ich bin, muss ich keinem etwas beweisen mit meinem Aussehen, gekauften Sachen, oder Angeberei. Ich selbst bin eher bescheiden – doch nun teile ich dieses Erlebnis mit euch. Warum ? Weil ich nicht darauf aus bin, dass ich Anerkennung bekomme, sondern weil ich will, dass die Hilfe sichtbar wird und man sich aus der Komfortzone herausbegibt.
Geld ist ja leider noch eine recht heikle Sache – aber wär es nicht was für dich, dich ehrenamtlich zu engagieren ? Einen Teil seiner Zeit zu spenden hat den Vorteil für dich, dass du gleich auf zwei Seiten hilfst. Demjenigen, dem geholfen wird und dir selbst, denn du fühlst dich nach der guten Tat auch besser und glücklicher. Das kann Hilfe im Seniorenheim, Essensausgabe, Bepflanzung, Betreuung, Obdachlosenheime, Gespräche oder sogar nur ein Kompliment auf der Straße sein, das du den Leuten gibst.
Ich versuche auf wiki.theaixeffect.at ein paar Organisationen, Events usw. zu sammeln, wo du dich engagieren kannst. Denn wie schon gesagt, es ist sehr zeitintensiv diese zu suchen und auch zu finden. Und ich nehme mir auch fest vor, etwas zu finden, wo man Menschen in versteckter Armut helfen kann. Habt ihr Tipps? Bitte einfach kommentieren oder an alex@theaixeffect.at mailen.
Leg den Stress und Zwang ab
Du bist der Herr, die Frau, der Mensch über dein Leben. Klar, es gibt gewisse Grenzen, aber wenn du siehst was du alles erreichen kannst, wenn du dich davon losbindest wirst du die Welt mit anderen Augen sehen. Das was wir offensichtlich als richtig erachten, weil wir es jahrelang so machen, muss nicht immer der richtige Weg sein. Es lohnt sich die Dinge auch mal von Außen zu betrachten, auch wenn wir sie gerne mögen. Wir können ja wieder einsteigen, wenn wir sagen: uns gefällt es so. Meistens hat man aber eine wichtige Lektion dazugelernt. Eine Lektion, die uns sicher fürs Leben bereichert ist: Vermeidung des kollektiven Stressgefühls. Ich muss sagen es war heuer herrlich nicht in die überfüllten Kaufhäuser zu müssen, sich nicht mit Scharen von Menschen zu umgeben, sich eine ruhige Zeit zu machen und zu warten bis das ganze vorbei ist. Dieses Fest fühlt sich einfach nicht mehr echt an, sondern gezwungen. So wie all die anderen Feste im Jahr. Ich habe alle Werbung in meinem Kopf ausgeblendet, lasse mich nicht mehr davon beeinflussen, was die Gesellschaft will – und habe es natürlich auch den Leuten mitgeteilt. Denn die Erwartungshaltung ist ja schließlich noch da. Doch wenn man mit den Leuten redet – jeder klagt über diese stressigen Tage. Deshalb meine Bitte – wenn es euch nicht gefällt, dann lasst es doch einfach. Keiner zwingt euch ja wirklich dazu, oder habt ihr das Christkind mit der Fonduegabel hinter euch stehen gesehen? Nehmt euch vor euch als Familie im Frühling/Sommer/Herbst/Winter zu treffen , in einer anderen Zeit, die ihr für euch einteilen könnt wie ihr mögt. Denn ihr habt es in der Hand. Ihr habt das Recht euch nicht beeinflussen zu lassen, die Freude des Zusammenseins genießen, wann ihr es wollt.