Das Schulsystem

Another Brick in the Wall (wie Pink Floyd sagen würde)

Wer erinnert sich nicht an die Schulzeit, wie sehr wir alles andere machen wollten außer zu Lernen. Draußen zu spielen, zu reden, den Lehrern streiche spielen, alles ist wichtiger nur nicht die Schulfächer. Das Interesse zu wecken, etwas gegen seinen Willen zu machen ist extrem schwierig, vor allem für einen jungen, neugierigen und experimentierfreudigen Geist.

Es gibt „Basics“ die sind wichtig für die Verständigung oder um den Basislevel an Wissen zu haben, von Mathematik bis Biologie haben wir die unterschiedlichsten Fächer definiert, die bei uns einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben. Bzw. einen marktorientierten Wert für die Zukunft, die meist Arbeits-Zukunft ist.

 

Künstlerische Fächer sind eher Lückenfüller und es wird kein sonderlicher Wert darauf gelegt, da diese ja für die Zukunft nicht wichtig erscheinen. Was will das Kind denn später mit Gitarre, Klavier, Gesang, mit Malen, Zeichnen, künstlerische Gestaltung, Religion, Philosophie denn arbeiten? Das sind sozusagen mindersozialwirtschaftliche Fächer, wo die Wirtschaft keinen reellen Nutzen daraus ziehen kann – in erster Linie. Denn sekundär kann daraus ja Wirtschaft gemacht werden. Denn es gibt ja erfolgreiche Musiker (inkl. Roadies, Plattenlabel, Festivals, Produzenten, Texter, Veranstalter, …) , darstellende Künstler (inkl. Veranstalter, Kunstliebhaber, Kuratoren, Museen, …) und Philosophen (…) . Moment… Die Klammer mit der Wirtschaftskette dahinter ist leer, Philosophie ist meist nicht lukrativ oder? Außer man macht Lesungen und hat bewegende Bücher geschrieben. Religion ist da schon eher ein besseres Beispiel (Kirchen/Moscheen/Synagogen/Zentren mit Einnahmen, die heute gespaltene Welt inkl. Krieg – einer der großen Wirtschaftszweige, Steuern, etc …).

 

Aber Kunst ohne wirtschaftlichen Nutzen scheint nicht wichtig, auch wenn es Spaß und Glück bringt. Denn…

Bildung = AUSbildung

Lösungsorientiert zu lehren und den jungen Geist auf Kritik und Neugier zu schärfen ist nicht gerade das Thema Nummer 1 in den Schule. Es ist eher eine Bedarfsorientierung. Denn mal ehrlich, wer hat in den letzten 10 Jahren (außer es wurde im Studium gefragt oder der Job dreht sich darum) sich an die binomischen Formeln erinnern müssen, an Mitrochondrien oder wie auch immer die „Kraftwerke einer Zelle“ heißen, oder wie alle Flüsse in Europa heißen ?
Wir können diese Verbindungen sowieso nicht machen, weil wir vieles noch nicht erlebt haben. Kein Jugendlicher hat jemals bei einem Projekt mitgearbeitet, bei dem Aufgrund der binomischen Formeln eine Gleichung zur Massenspektrografie erzeugt worden ist ?
Welcher Jugendliche war in Europa und hat die Flüsse gesehen und sich bildlich und mit Erlebnissen daran erinnert ?
Wer hat den Hintergrund der Mitrochondrien verstanden und wie wirken sie sich auf den Stoffwechsel aus ?
Das Hirn stellt Verbindungen am besten mit Erlebten her, klar kann diese Festigung auch erfolgen, wenn man es immer und immer wiederholt, dennoch, wenn der Sinn nicht gegeben ist und die Themen nicht greifbar sind, tut sich der Geist schwer. Es ist abstrakt und kann mit dem wenigen Dingen, die Kinder und Jugendlichen erlebt haben verbunden werden. Etwas vergleichsweise Ählichem.
Der Lehrplan bzw. die Lernweise ist komplett obsolet und könnte besser befüllt werden. Mit etwas, was Menschen im Alltag wirklich brauchen.

Zum Beispiel:

Wie ihr seht könnte ich mehr als eine Seite füllen, was ich alles vermisst habe und erst im Laufe der Jahre draufgekommen bin, weil ich vieles hinterfrage und mir die Neugier nicht nehmen habe lassen. Also lasst den Kindern die Neugier und hinterfragt euch auch selbst, anstatt euch und die Kinder in fertige Boxen stecken zu wollen.

Das interobjektive Ziel

Da wir in der heutigen Gesellschaft nicht subjektiv (einzeln) oder objektiv (ohne Meinung, oder Einfluss) die Wertvorstellungen definiert haben, müssen auch die Individuen danach ausgerichtet werden. Das ist interobjektiv geschehen, also kollektiv, in der Masse hat man sich die harte Arbeit und das verbundene Geld als oberstes Dogma gesetzt, obwohl wir alle wissen, dass sich harte Arbeit heute nicht mehr finanziell lohnt. Diejenigen, die Tricks einsetzen
(The Men in the High Castle) herrschen über uns, sie haben Kapital exponentiell vermehrt und zwar nicht durch 1:1 – Umsetzung von Arbeit:Kapital, sondern darüber, dass das Geld selbst arbeitet. Geld ist nur eine Glaubensrichtung, wir glauben daran, dass Währungen durch Tausch gegen Dienstleistungen und Waren einen Wert erzeugen. Im Börsenhandel wird Geld gemacht, aus der Wette auf z.B. eine Kursschwankung des US-Dollar, auf zukünfige Ereignisse mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Also aus dem Nichts. Es ist keine Ware dahinter.
Bekommen wir das gelernt ? Nope.

Somit werden wir zu unseren „normalen“ Jobs ausgebildet und sollen dieses obskure Spiel nicht verstehen. Es ist ein Privileg, das zu verstehen (was ich absolut dämlich finde). Und noch dazu rennen wir weiterhin in unserem Glaubensrad dahin, mit Scheuklappen, da wir die Außenwelt um uns nicht verstehen und uns die Zeit fehlt (Nimm dir Zeit) diese zu hinterfragen.

 

Also lasst euch die Neugier nicht nehmen, hinterfragt wo ihr könnt und begebt euch auf eure eigene Reise zum glücklichen Leben. Denn nur wenn ihr das verinnerlicht habt, könnt ihr es der nächsten Generation weitergeben.

 

» Wollt ihr noch mehr ? Gert Scobel hat diese Thesen auch philosophisch betrachtet: